Ausgangspunkt für das Konzept RNO war eine gravierende Unterversorgung mit internistisch-rheumatologischer Expertise in Osthessen, verbunden mit der Erkenntnis der Versorgungsforschung (z.B. DRFZ, Arbeitsgruppe Angela Zink), dass es substanzielle Qualitätsunterschiede in der Versorgung von Rheumapatienten zwischen Rheumatologen und Nicht-Rheumatologen gibt.
Das Ziel des Projekts Rheumanetz Osthessen (RNO) ist es, möglichst allen Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in der Region Osthessen Zugang zur evidenzbasierten modernen Frühdiagnostik und Therapie zu gewähren und damit die aktuelle quantitative und qualitative rheumatologische Minderversorgung zu beheben.
Partner im Rheumanetz Osthessen eG sind derzeit zehn Praxen aus unserem regionalen Gesundheitsnetz Osthessen eG, der Fachbereich Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie, Immunologie und Osteologie des MVZ Osthessen, die Gesundheitsnetz Osthessen eG und die Klinikum Fulda gAG.
Durch das zentrifugale Organisationsprinzip der rheumatologischen Expertise vom Zentrum (MVZ) in die sog. „Stützpunktpraxen“ für Überweisungen mit rheumatologischen Fragestellungen aus dem Versorgungsgebiet des Gesundheitsnetzes Osthessen (GNO eG) wird der Wirkungsgrad vervielfacht. Die Stützpunktpraxen bilden die primären Anlaufstellen für Überweisungen mit rheumatologischen Fragestellungen aus dem Versorgungsgebiet und beheben somit den Terminstau am rheumatologischen Zentrum. Hier werden Kapazitäten für die Versorgung derjenigen Patienten frei, die aus Gründen medizinischer Dringlichkeit der dortigen besonderen Expertise bedürfen.
Neben dem Ziel, dass alle erwarteten Effekte eintreten und damit eine signifikante Unterversorgung behoben werden kann, betrachten alle Beteiligten das Projekt als Modell für weitere chronische Krankheiten zur Verminderung von Fehlallokationen und gleichzeitiger Effizienzsteigerung in unserem Gesundheitssystem.