„Ärztemangel auf dem Land“ begleitet unsere Ärztegenossenschaft seit dem Jahr 2011 als die ersten Mitglieder keinen Nachfolger für Ihre Praxis fanden. Das Problem verstärkt sich überall und ständig - auch Osthessen ist betroffen. Die Mitgliedsärzte der GNO eG versuchen über Zusammenschlüsse und neue innovative Lösungsansätze,diesem Mangel entgegenzutreten.Hierbei stehen wir auch in engem Kontakt mit dem Landkreis und den Bürgermeisternder einzelnen Gemeinden.In der Konsequenz wissen die Netzärzte, wo in Osthessen der Schuh drückt. Bereits seit einiger Zeit ist das Gesundheitsnetz darum zum Ansprechpartner des Landkreises gerade bei Zukunftsfragen der ländlichen Versorgung geworden. In regionalen Sitzungen nimmt das GNO Einfluss und erarbeitet innovative Lösungen etwa zur ländlichen Versorgung in strukturschwachen Gebieten. Durch den regelmäßigen Austausch mit Patienten, Akteuren im Gesundheitsbereich und nicht zuletzt untereinander hat das
Gesundheitsnetz Osthessen sich eine Expertise im Bereich der regionalen Versorgung erarbeitet. Bei allen Projekten versuchen wir niedergelassenen Ärzten Mut zu machen sich niederzulassen. Über unseren Dachverband der hess. Ärztenetze arbeiten wir hierzu politisch zusammen und versuchen für ganz Hessen individuelle Lösungen zu bieten.
Seit dem Jahr 2013 existiert im GNO die Landarzt AG Rhön. In regelmäßigen Treffen versuchten wir über einen Austausch der Ärzte Probleme und drohenden Nichtbesetzung von Arztsitzen zu erfassen und entgegen zu wirken. Im Oktober 2018 allerdings beschlossen überraschend drei GNO Ärzte ihre zwei Praxen zu Beginn 2019 abzuschließen. Hiervon waren die Gemeinden Poppenhausen und Ebersburg, die ca. 15 km voneinander entfernt liegen, betroffen.
Durch die gute Zusammenarbeit in unserer Ärztegenossenschaft, konnten wir kurzfristig zwei niedergelassen GNO Mediziner dazu gewinnen, Gesellschafter in einem neu zu gründenden MVZ zu werden, ohne selber darin zu arbeiten. Dies war eine in Hessen bis dahin einmalige Lösung, die dazu geführt hat die ärztliche Versorgung in diesen Gemeinden schnell auffangen zu können. Einige ältere – mittlerweile in Rente befindliche GNO Kollegen – arbeitenden zu Beginn stundenweise aushilfsweise mit. Die Geschäftsführung wurde für das erste halbe Jahr bis kurz nach der Inbetriebnahme von unserer Ärztegenossenschaft gestellt. Über eine Förderung der betroffenen Gemeinden Ebersburg und Poppenhausen. deren Bürgermeister(innen) sich sofort sehr engagiert um eine Lösung bemüht hatten, konnte das ganze Projekt finanziert werden.
Gemeinsam mit dem Landkreis Fulda vertreten durch den damaligen ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld und dem Fachbereich Humanmedizin mit der Goethe Universität Frankfurt/Main erarbeitete unsere Genossenschaft das Projekt „Landpartie“. Mehrere GNO Praxen geben seitdem Studenten frühzeitig Einblick in den Beruf des Allgemeinmediziners (Hausarzt). Hierfür dürfen interessierte Studenten in Hausarztpraxen des Ärztenetzes hospitieren.
Ein weiteres Projekt zur Gewinnung von ärztlichem Nachwuchs für die Region ist das Fulda Stipendium.
Studierende der Medizin, die sich bereits frühzeitig für eine mindestens dreijährige Tätigkeit als Arzt oder Ärztin im Landkreis entscheiden, werden hierbei gefördert. Die Zuwendung soll es den Nachwuchsmedizinern ermöglichen, sich intensiv auf ihr Studium zu konzentrieren, um schnell einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen.
Bewerber erklären sich dazu bereit, für drei Jahre eine ärztlichen Tätigkeit in einer der drei Kliniken im Landkreis oder bei einem niedergelassenen Arzt auszuüben. Partner des Projektes sind der Landkreis Fulda, die Klinikum Fulda gAG, Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, Helios Klinik Hünfeld sowie die Gesundheitsnetz Osthessen eG).